Sonntag, 2. Oktober 2011

How to wear a Sari.

Meine erste Sari.

Meine neuen Freundinnen im Bus in Dehra Dun.



Heute ist Sonntag der 2. Oktober und ich bin mehr als glücklich. 
ADVENTURE! So lautet Kelseys, Lieses und mein Motto in den letzten Tagen. Und ja, heute war es so weit. Ich hatte mein adventure.
Dieses Wochenende hatten wir 3 frei. Den gestrigen Tag haben wir voll und ganz dafür genutzt, uns auszuruhen. Ich schlief bis um 1 und war danach immer noch müde. Macht nichts, ich hatte einiges zu tun. Liese hat ihre Wäsche gewaschen, ich habe mir erst mal einen Ginger-Chai gekocht – sehr lecker! Dann wurde geputzt und aufgeräumt und schwubdiwups wurde es auch schon wieder dunkel draußen. Zum Abendessen habe ich uns eine leckere Gemüsepfanne gekocht, mit Chili und Jogurt. Später überkam uns allerdings ein sehr starker Heißhunger auf Kuchen und somit entschlossen wir uns kurzerhand, einen zu backen.  Da wir nicht viele Zutaten hatten, haben wir improvisiert und aus Mehl, Backpulver, Zimt, Eiern, Öl und Jogurt einen Kuchen gezaubert. Und der war richtig lecker! Das interessante (und weshalb ich euch davon erzähle) ist jedoch, dass wir keinen Ofen haben, sondern eine Metallform die mit Sand gefüllt ist. Die stellt man dann auf die Gasflamme (die man ganz klein stellt), stellt die Backform darauf und wartet eine Stunde. Ich habe dieser Sache ehrlich gesagt nicht so ganz getraut, bis eine Stunde vorbei war. Und dann war ich sehr erstaunt, denn es wurde fabelhaft! Somit hatten wir 3 Ladys einen schönen Samstagabend mit Zimtkuchen, Radio Rock Revolution, den Kinks und leckerem Chai.


Heute (Sonntag) hat uns Sabna mit ihrer Freundin abgeholt. Beide sind Lehrerinnen in der Shishya und wir haben uns in den letzten 3 Wochen angefreundet. Zum Glück!  Halb 11 kamen die beiden dann auf ihren Mopeds angerollt und sind mit uns (ohne Helm) nach Dera Dun gefahren. Das war verrückt und gefährlich, aber großartig! Wir sind an vielen Hindutempeln vorbeigefahren an denen heute viel los war, denn heute ist Gandhis Geburtstag, und somit ein großer Feiertag hier in Indien. Wir haben dann noch eine dritte Freundin abgeholt, was dazu führte, dass wir plötzlich zu dritt auf einem Moped saßen. Es ist allerdings nicht erlaubt, zu dritt auf einem Moped in Dehra Dun zu fahren und darum mussten wir die letzte Strecke im Bus verbringen. Der war wie erwartet randvoll und es hat gestunken…wie immer. In Dehra Dun war eine Menge los und es war anstrengend in der Gruppe zu bleiben. Wir waren in vielen kleinen Shops und haben Saris gekauft. Ich habe 2 gefunden, eine für die Hochzeit meiner neuen Freundin nächsten Monat und eine für die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Shishya. Es gibt nichts schwierigeres, als das Anziehen einer Sari. Im ernst! Ich habe eine volle Stunde gebraucht...der Verkäufer im Laden brauchte stattdessen nicht mal eine Minute. 
Wir haben noch leckeres indisches Essen gegessen, ich habe fast Feuer gespuckt, und uns ein Eis gegönnt. Nachdem alle glücklich waren und bekommen haben was sie wollten, konnten wir dann endlich zurückfahren, was sich als eine Herausforderung herausstellte. Denn Sabna musste unbedingt noch eine Füllung für ihre Kissen kaufen. Und die mussten (in 2 großen Säcken) irgendwie nach Hause transportiert werden. Ich saß letztendlich auf dem Moped, in der rechten Hand den riesigen Sack und in der linken Hand die Kamera, weil ich unbedingt einen Affen fotografieren wollte. Nichts passiert. Aber ein Foto habe ich leider trotzdem nicht.
Jetzt liege ich im Bett und bin ganz schön müde. Morgen geht eine neue Woche los und ihr feiert den Tag der deutschen Einheit.  Viel Spaß dabei und bis zum nächsten Eintrag – Johanna.

Mittwoch, 28. September 2011

"Hepia ba chai hai!"

Die Jungs bein Hockey spielen in der Shishyaschool-Halle.



Rahul.

Gautham.



Heute ist Mittwoch und ich bin wirklich total erschöpft. Danke dir, du guter grüner Tee!

Am Wochenende war ich, wie schön erwähnt, mit Liese und Kelsey dran, die Jungs zu behüten. Wir haben mit ihnen gespielt, gelernt, Hausaufgaben gemacht, gegessen, geputzt...und so weiter. Am Samstag ging der Dienst von 8 Uhr morgens bis 21.30 Uhr. Am Sonntag begann der Tag mit dem Gottesdienst, der völlig anders als unserer war. Im endeffekt bestand er aus 5 Hindi-Liedern und 3 englischen Lieder über Gott und seine Herrlichkeit und Gebeten. Die Inder sind schon ziemilch süß wenn sie beten. :) Anschließend haben wir uns wieder bis um 6 mit den Jungs beschäftigt und dann war auch schon wieder Montag und die neue Woche hat begonnen. Nämlich damit, dass Lieses und meine Lehrerin krank waren. Spitze. Liese hatte glücklicherweise eine Vertretung. Ich habe den kürzeren gezogen und musste den halben tag 35 Kinder unterrichten und irgendwie dazu bringen, sich nicht gegenseitig zu schubsen und leise zu sein. Ich hatte keinen Lehrplan, darum habe ich irgendwie improvisiert... Beim Chor war meine Stimme dann aber doch etwas rau.

Abends waren wir zum zweiten mal in Selaqui um unseren Kühlschrank wieder zu füllen. Es ist herrlich - wir haben Auberginen, Gurken, Tomaten, Kartoffeln usw. eingekauft und sind jetzt immer fleißig am Gemüse essen. Das schmeckt so wunderbar im Vergleich zu Reis mit Dal. :) Außerdem haben wir endlich einen Schwamm, was uns das abwaschen verschönert. Indien (insbesondere Selaqui) ist nachts ganz anders. Viel entspannter und man kann die spirituelle Seite Indiens viel besser wahrnehmen.

Am Wochenede geht es hoffentlich nach Dera dun.

Soviel für heute. Liebstes und : Namaste.


Samstag, 24. September 2011

Nummer 3.

Ashish, mein Junge, und ich :)

Nudeln mit Tomatensoße und Käse. Fast wie @ home.


Gautam.

Nun ist die zweite Woche auch schon wieder vorbei und ich muss sagen dass ich es so langsam akzeptiert habe, dass ich nun für eine lange Zeit in diesem merkwürdigen Land sein werde. Merkwürdig soll keinesfalls negativ sein. Es ist wohl eher dieses neue, unbekannte und befremdliche. Zum Beispiel  funktioniert alles nur sehr langsam und ist trotzdem total chaotisch! Wir haben ständig Stromausfall. Aber ich will mich nicht beklagen, es ist ein Glück, dass wir überhaupt Strom und warmes Wasser haben dürfen. Das Internet funktioniert mittlerweile auch sehr gut, was ihr sicher schon bemerkt habt. ;-)
Mein Alltag ist komplett durchgeplant und ausgefüllt, was mich eher ärgert als erfreut. Um 7 stehe ich auf, halb 9 geht der Unterricht los in 1a – übrigens kann ich langsam die Namen der Kinder aussprechen und sie mir sogar merken- los und endet um 1. Es ist ziemlich anstrengend eine Bande kleiner Wichte im Alter von 5 bis 8 zu bändigen. Es sind 35 Mädchen und Jungen, wild, aber wirklich lieb und gut erzogen. Da können sich so manche deutschen Klassen und LehrerInnen etwas abschauen. Da meine Kinds in der Klasse noch sehr jung sind, können sie kaum Englisch sprechen. Das wiederum ist ein sehr großes Problem, denn ich verstehe sie nicht und sie mich nur ein bisschen. Aber das wird von Tag zu Tag besser. Der Stundenplan ist jeden Tag der gleiche. Englisch, Hindi, Mathe, EVS, Kunst, etc. Diese Woche haben wir, Pravnee (meine Lehrerin) und ich, eine Obstsalat gemacht. Der bestand aus Äpfeln, Bananen, eine Frucht die mir unbekannt ist, Zitronensaft und SALZ. Neu aber gar nicht so schlecht. Das Problem war nur, dass es mir die darauf folgende Nacht nicht so gut ging. Ich habe schon 2 „Krankheitsanfälle“ überstanden – mehr möchte ich dazu nicht sagen. ;)    
Anschließend leiten Liese und ich zusammen den Chor, was sich als ziemliche Herausforderung herausgestellt hat. Für  die Kinder ist sowohl Rhythmus als auch Harmonie ein Fremdwort, und die Melodie ist nur nebensächlich. Es geht eher darum, so laut wie möglich zu singen. Wir haben VIEL zu tun! Unser Projekt ist „Heal the world“ von Michael Jackson, das sollen wir dann am 18. November zur big celebration (Shishya wird 25 Jahre alt) aufführen.                         
Nach dem Chor essen wir halb 2 Mittag mit den jüngeren Jungs. Es gibt Reis mit einer gelben, nicht so leckeren, Soße. Jeden Tag. In jeder Woche. Klasse. Danach folgt die Hausaufgabenbetreuung, für mich der schönste Teil der Arbeit.  Denn da können wir die Kids besser kennenlerne, mit ihnen rumalbern und ihnen helfen. Danach ist mein Arbeitstag vorbei und es geht weiter mit Vor- und Nachbereitungen für den Unterricht und den Chor.           
Ich nutze die freie Zeit vor allem aber um zu meditieren, zu zeichnen, Klavier zu üben, aufzuräumen und mit euch zu kommunizieren.

Wenn ich abends ins Bett gehe, weiß ich genau was mich am nächsten Tag erwartet  und was ich alles erleben werde. Überraschungen sind meistens unmöglich da wir hier in dem Shishyagelände sehr eingeschränkt sind. Trotzdem versuche ich es mir so schön wie möglich zu machen. Zum Beispiel kann man auf das Dach der Shishyaschool, der Ausblick ist umwerfend! Sowieso ist die Flora und die Natur hier ein Traum. Ich spiele auch viel mit Lindseys Kindern Joshna und Anoushka. Die 2 sind sehr süß und es freut mich immer sehr zu sehen, dass sie mich auch mögen. Gestern habe ich ein paar Stunden auf die beiden aufgepasst und mit ihnen Pancakes gemacht. Das war lecker und zugleich eine wunderbare Abwechslung zu dem (ebenfalls immer gleichen) Abendbrot. Da gibt’s immer Chepaties, das sind hauchdünne  Fladen aus Wasser und Mehl, welche mit der gleichen Soße vom Mittag serviert werden. Lindsey bäckt den besten Kuchen den ich je gegessen habe. Sie gibt mir die Rezepte! J Ich bin gern bei ihr, denn es macht mir Spaß mich mit ihr zu unterhalten, und sie bietet uns Abwechslung in Form von Schmuckdesign und Kerzengießen. 
Wir haben jedes zweite Wochenende frei. Die restlichen Wochenenden ersetzen wir die „Eltern“ der Jungs, das heißt, wir kümmern uns um die Sauberkeit der Häuser, verpflegen sie, lernen mit ihnen, spielen und  beschäftigen sie. Dieses Wochenende sind wir dran – ich bin gespannt.
Diese Woche wurde ich sehr enttäuscht. Lindsey hat uns angeboten im Oktober mit nach Delhi zu nehmen. Ihre Mutter kommt sie aus Kanada besuchen und landet dort, darum muss sie sie dort abholen. Das ist eine wunderbare Möglichkeit für Liese, Kelsey und mich kostenlos und sicher mit nach Delhi zu fahren, eine private Stadtführung zu bekommen und einen Tag nach Agra zu fahren. ABER Frieda erlaubt es nicht. Einerseits versteh ich, dass sie nicht möchte, dass wir für 2 Tage fehlen, da im November das große Fest stattfindet und wir den Chor gut vorbereiten sollen. Doch dieser Ausflug war ein Lichtblick für mich. Ein kleines Abendteuer auf das ich mich so gefreut habe.
Ich habe zwar schon einiges erlebt, zum Beispiel waren wir in Selaqui und Dehra Dun, aber Delhi und Agra ist nun doch etwas anderes.
Was ich schreibe klingt für euch vielleicht etwas zu frustriert. Aber so schlimm ist es nicht. Es geht mir gut und ich bin sicher hier. Es macht mir auch wirklich ganz viel Spaß mit den Kindern zusammen zu sein. Und meine Abenteuer bekomme ich sicher auch noch. J Mit dem Heimweh klappt es übrigens mittlerweile auch.  Was nicht heißt, dass ich euch nicht vermisse. Das tu ich, sehr sogar!
Ich denke viel an euch und habe schon jetzt gemerkt, wie wichtig mir die Familie ist.
Seit ganz lieb umarmt und bis zum nächsten Eintrag.

Samstag, 17. September 2011

Die erste Woche.

Meine 2 süßen Anoushka und Joshna.


unsere Küche

Unsere Wohnung


Eine Woche bin ich bereits hier und habe mich schon so langsam eingelebt. es ist sehr schön hier und der erste Kulturschock ist vorbei. überstanden, wie auch immer. ich wohne in einer wohnung mit 2 schlafzimmern, einem wohnzimmer und 2 bädern. die küche ist auch i.O.. und die dusche ist warm und das klo ist europäisch! =)
da ich nicht soo viel zeit habe gerade lade ich euch ein paar bilder hoch, mehr infos gibt es später. Namasté, freunde!

Donnerstag, 8. September 2011

Morgen gehts los.

so liebe freunde, morgen gehts los und es wird zeit für den ersten post! ich melde mich schnellstmöglich und lade ein paar bilder hoch. fühlt euch umarmt, eure johanna.